Das Anadigiding.

Das Anadigiding.

Ein Langzeitprojekt für das Schauspiel Hannover von 2013 - 2016
Das Anadigiding. Premiere 28.06.2014
Das Anadigiding II: Die Stadtrundfahrt. Premiere am 15.11.2014
Das Anadigiding III: Die Welt von morgen. Premiere am 10.03.2016
Das Anadigiding
"Ich bin kein digital native. Ich muss es sagen. Ich habe 1990 meine Nikon-Spiegelreflexkamera getauscht gegen eine alte Schreibmaschine, mit der man DIN-A1-Seiten beschriften konnte. Ein Mordwerkszeug, das man nur zu zweit tragen konnte. Unbrauchbar. Ich wollte meist zurück in die Vergangenheit. Zu Super8-Filmen und Edisonwalzen. Ich war immer zu spät. Mein erstes Handy hatte ich 2001, da war ich zum ersten Mal im Internet. Und das ist die beste Voraussetzung für dieses Vorhaben: die große Zeitenwende, die meine Generation erlebt, den Übergang vom Analogen zum Digitalen Zeitalter zu beschreiben. Um es mal groß zu formulieren: Das bestimmende Lebensthema ist nicht die Wiedervereinigung, ist nicht der Krieg gegen den Terror, es ist das Anadigi Ding.
Das durchzieht alle Lebensbereiche. Mehr, als ich vielleicht jetzt vermute. Das bleibt. Und ich habe die Vermutung, dass der Computer, das Gerät, mein Denken und Handeln mehr verändert als sonst etwas. Das Betriebssystem 1-0 attackiert mehr, als uns lieb ist. Es verändert viel, alles. Wert und Wertigkeit von Menschen und Dingen, Beziehungen, Ideologien, Religionen. Das Denken. Das Handeln. Fuck. Das Leben. Das Sein. DIE MASCHINE DOMINIERT DAS LEBEN.
Die Alten sagen: Digitale Demenz. Bamm! Alles - äh - wird unübersichtlicher, ADHS, man wird abgelenkt, alles scheiße, Halma spielen. Die Jungen, die damit aufgewachsen sind, für die ist das alternativlos, die grenzen sich ab und sagen: Wer die Technik nicht beherrscht, ist raus.
Es ist der Auftrag an die Zwischengeneration, an die Künstler, die Fantasten, die Fantasiebegabten, diesen Übergang zu beschreiben. Mit Witz, mit Spucke, mit Theater. Das findet so selten statt. Da fehlt mir was. Darum will ich das machen. Die Lücke füllen, die ich immer spür. Mit dem größtmöglichen Spagat, den ich mir denken kann. Ein analoges Museum. Ohne Nostalgie.
Ich begebe mich auf eine Zeitreise. In die Schnittstellen der Geschichte, in den Transit. Die erste Schreibmaschine. Die mechanische Uhr. www.bronzezeit.de
Ich ana du digi. Ich anadigi. Digiana. Was der Sache fehlt: Spiel. Bilder. Locker bleiben. Können vor lachen. Ich will die Generationen zusammensehn. Auf einer Bühne. Denn das Theater hat gerade noch gefehlt.
Warum drei Jahre? Weil alles so schnelllebig ist. Und weil ich nicht nach sechs Wochen schon das nächste total relevante Thema touchieren will. Es ist der Versuch, länger zu bleiben. Mal sehen... einer Sache auf den Grund gehen, ein Anachronismus. Aber es ist ja auch Theater. Aber dafür ist Theater ja da."
Rainald Grebe
 
Rainald Grebe hat »Das Anadigi Ding« als eine drei Jahre laufende theatrale Langzeitstudie angelegt. Am Anfang steht »Das Rainald Grebe Konzert« im Schauspielhaus. Ein Archiv, analog und digital, soll entstehen und eine Vielzahl an Formaten für die drei Jahre entwickelt werden. Grebe will auf die Cebit. Grebe will Stadtspaziergänge machen oder in Wohnungen spielen. Wie ist das Thema zu greifen? Auch darum wird die Suche des Berliner Künstlers gehen. Am Ende der kommenden Spielzeit sollen die ersten Ergebnisse der Recherche aber erst einmal in der großen Bühnenshow »Das Anadigi Ding« präsentiert werden.


Das Anadigiding II: Die Stadtrundf@hrt Mit dem Bus durch H@nnover
 
Hannover. Digital. Hannover. Analog. Das Anadigiding geht ins zweite Jahr. Nach wie vor steht die Frage im Raum, wie das Thema zu greifen ist. Wir ändern den Modus. Das Anadigiding II ist eine Entgrenzung.
Mit einem Reisebus fahren wir durch die Stadt und setzen uns die Anadigibrille auf. Was sehen wir? Erleben Sie Orte Hannovers, an denen bedeutende Erfindungen gemacht, Pionierleistungen vollbracht und das Feuer der Innovation entfacht wurde. Entdecken Sie Hannover, die Erfinderstadt, die Technikstadt. Eine Zeitreise von der Vergangenheit ins Heute, von Leibniz über Emil Berliners Grammophonfabrik bis zur Computerzeitschrift c't und der CeBIT. Erleben Sie Hannover, wie Sie es noch nie erlebt haben. Vertrauen Sie sich unseren Reiseleitern an. Das Hop-on Hop-off Erlebnis 4.0.


Das Anadigiding III: Die Welt von morgen

Aller guten Dinge sind drei. Nach Das Anadigiding und Das Anadigiding II: Die Stadtrundf@hrt folgt nun der letzte Teil unseres Dreijahresprojekts zum großen Zeitenumbruch. An diesem Abend eröffnen wir mit zahlreichen Mitstreitern unsere Zukunftsmesse - Leben, Lieben, Arbeiten im Jahr 2020, 2030.?Wo und wie kaufen wir in zehn, 15 Jahren unsere Brötchen? Bezahlen wir noch mit Münzen oder schon mit Bitcoins, und wer bäckt sie überhaupt für uns? Noch Menschen oder schon Maschinen? Und wenn man uns dann alle Arbeit abgenommen hat, was machen wir eigentlich mit der ganzen Freizeit? Ehrenamt, Ratlosigkeit, dolce far niente oder doch das bedingungslose Grundeinkommen??Werden die Dystopien eines Stephen Hawking, der dieser Gesellschaft in ihrer bisherigen Form noch 18 Jahre gibt, bevor die Maschinen zu unseren Ungunsten übernehmen, Wirklichkeit? Und was heißt das überhaupt, "Künstliche Intelligenz"? Und wieso kommt der auf genau 18 Jahre??Ein Spiel auf Zeit. Die Weichen in Richtung Zukunft sind gestellt, ein Zurück scheint kaum mehr möglich. Oder doch?

Alle Fotos ©Karl-Bernd Karwasz

Kontakt

Anfragen

anfragen@vq-plus.de
www.vq-plus.de

VQ plus - Verlag Voland & Quist GmbH
Gleditschstraße 66
10781 Berlin

Autogrammwünsche

Bitte sendet uns für Autogrammwünsche einen adressierten und ausreichend frankierten Rückumschlag an folgende Adresse zu:

VQ plus - Verlag Voland & Quist GmbH
Gleditschstraße 66
10781 Berlin

×